Die intelligente Verknüpfung der Strom- und Wärmeversorgung in Wohngebäuden bietet großes Potenzial für die Energiewende. Anfang Juni fand dazu die Fachtagung „Sektorkopplung im Gebäude: Die Rolle von E-Mobilität und Wärmepumpen“ statt. Kernthema der Tagung war das intelligente Zusammenspiel der Bereiche Strom, Wärme und Mobilität. Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbands eMobilität e.V. (BEM), erklärte welche Anforderungen die Elektromobilität an unsere Gebäude hat. Des Weiteren gab er einen kurzen Überblick über den Status Quo der Elektromobilität in Deutschland samt Entwicklungsperspektiven.
Der zweite Expertenvortrag von Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpen e.V. (BWP), behandelte die zentrale Rolle von Wärmepumpen im Kontext der Sektorkopplung. Einführend erläuterte er die Notwendigkeit der Sektorkopplung gefolgt von einer aktuellen Übersicht über die Wärmepumpentechnologie sowie mögliche Einsatzgebiete und Potenziale für Wärmepumpen in zukünftigen Energiesystemen.
Im Anschluss an die beiden Expertenvorträge gab es eine Podiumsdiskussion, an welcher zusätzlich zu den bereits vortragenden Experten auch einer der Partner im Kompetenzzentrum Wärme&Wohnen, Herr Bernhard Spratter von der Firma Elektro Neuber GmbH, teilnahm. Moderiert wurde die Diskussion von Projektleiter Prof. Dr. Schrag. Thematisch ging es bei der Debatte konkret um die Kopplung der Sektoren Mobilität, Strom und Wärme und wie es möglich ist, die unterschiedlichen Technologien im Sinne der Effizienzsteigerung zusammenzuführen. Ebenso wurden diverse politische Hemmnisse hinsichtlich der Energie- und Wärmewende sowie der Mobilitätswende, unter Einbezug des Publikums, diskutiert.
Die rund 70 Anwesenden begrüßten die anschaulichen Beiträge der vortragenden Experten, die informative Podiumsdiskussion und den direkten Austausch mit den anwesenden Fachexperten im Anschluss an die Diskussion. „Es wurde deutlich gemacht, dass es koordinierter Anstrengungen aller Beteiligten bedarf, um die großen Potentiale eines gekoppelten Energiemarktes, der Wärme Strom und Mobilität umfasst, zu nutzen. Wenn Schnittstellen standardisiert, bürokratische Hürden abgebaut und mutige politische Entscheidungen getroffen werden, können auch in Deutschland wieder Effizienzpotentiale genutzt und erneuerbare Energien ausgebaut werden.“, so Prof. Dr. Schrag.
Foto (v.l.): Prof. Dr. Schrag (THI), Kurt Sigl (BEM), Bernhard Spratter (Elektro Neuber), Paul Waning (BWP), Prof. Dr. Zörner (THI)
Im „Kompetenzzentrum Wärme&Wohnen“, gefördert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, beschäftigen sich 15 Netzwerkpartner aus der Region Ingolstadt unter der Leitung des Instituts für neue Energie-Systeme (InES) der Technischen Hochschule Ingolstadt mit der Gebäudeenergieversorgung der Zukunft.